Shalompreis 2023 – 31.000 Euro für das Projekt Reaching Out Romania (ROR) an Spendengeldern gesammelt

Die Preisträgerin Iana Matei mit den Mitgliedern vom Ak Shalom und weiteren UnterstützerInnen währen der Preisverleihung 2023

Im Juni zeichnete der AK Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt die nichtstaatliche Hilfsorganisation ROR aus, die Mädchen hilft, die Opfer von Menschenhandel wurden. Die Organisation rettet Kinder und Jugendliche vor der rumänischen und moldawischen Mafia, die Menschen nach Westeuropa verschleppt. In einer von ROR betriebenen Einrichtung in der Stadt Pitesi erhalten Mädchen Schutz vor Menschenhändlern, eine auf Lebenskompetenzen basierende Ausbildung sowie psychologische Betreuung. Die Organisation wurde 1999 von Iana Matei gegründet. Die 64jährige Psychologin engagiert sich seit Ende der Achtzigerjahre für Gerechtigkeit und kämpft seit den Neunzigerjahren gegen Menschenhandel.

In einem Antwortschreiben auf die Nachricht über die Spendensumme heißt es:

„Mit der finanziellen Unterstützung des AK Shalom konnten wir nicht nur unsere Aktivitäten im Hilfszentrum aufrechterhalten, sondern auch weitere Mädchen aufnehmen.Die Unterstützung hat uns in die Lage versetzt, alle Mädchen in der Schule anzumelden, während der Sommerferien bereichernde Aktivitäten anzubieten und Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung sowie Kunst- und Bastelkurse durchzuführen.“

Iana Matei

ROR erhält keine staatliche Förderung und ist zudem immer wieder von Anfeindungen betroffen. So schrieb Iana Matei:

„Inmitten dieser positiven Entwicklungen wurden wir mit drei Strafverfahren in verschiedenen Teilen des Landes konfrontiert. Die Unterstützung durch den AK Shalom hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir bei den Gerichtsverfahren Recht erhielten und das Projekt weiterführen können.“

Die Opfer von Menschenhandel sind häufig isoliert und gesellschaftlich geächtet, sogar Freundeskreis und Familie wenden sich ab. ROR bietet den Betroffenen Raum zur Heilung, sensibilisiert das Umfeld, ermöglicht den Aufbau von Bindungen und schafft mit konkreten Handlungen neue Lebensperspektiven. So leistet ROR einen wichtigen Beitrag, um die Strukturen des Menschenhandels zu bekämpfen.

Matei betont, dass dieser Menschenrechtspreis eine wertvolle Gelegenheit sei, die Problematik zu beleuchten, das Bewusstsein für das dringende Problem des Menschenhandels zu schärfen. „Nur so kann dieses abscheuliche Phänomen bekämpft werden.“

Der Shalompreis, der seit 1981 verliehen wird, ist einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise in Deutschland. Mit dem jährlich verliehenen Preis werden Einzelpersonen und Projekte ausgezeichnet, die sich in vorbildlicher Weise, oft unter erheblichen persönlichen Risiken, für die Wahrung der Menschenrechte, den weltweiten Frieden und für Unterdrückte einsetzen. Das Preisgeld wird ausschließlich aus Spenden verschiedener Träger, Organisationen und Privatpersonen zusammengetragen. Institutionelle Spender sind das Referat Weltkirche des Bistums Eichstätt, die Oswald-Stiftung, der Rotary Club Eichstätt sowie der Lions Club Eichstätt. In den vergangenen Jahren konnten jeweils um die 30.000 Euro an die Projekte überwiesen werden. Die Arbeit des AKs ist rein ehrenamtlich und stützt sich auf (ehemalige) Studierende, Universitätsmitarbeitende und Bürgerinnen aus Eichstätt. Mehr Informationen gibt es hier.